Die Fahrt zum letzten Heimspiel unserer Löwen in der Saison 2015/16 fuhrte uns in das blaue Land zwischen Staffel-, Rieg- und Kochelsee rechts und links der Löisach. Die Vorbereitungen liefen gut und es sah ganz nach einem vollen 54er Reisebus aus. Doch dann war plötzlich der Wurm drin. Schützenfest, Kommunion und Krankheit sorgten für erhebliche Ausfälle. Der Bus war so nicht mehr finanzierbar, was nun? Aufgeben? Nein. In dieser Situation zeigte sich, was ein guter Zusammenhalt alles bewirken kann. Die Fanclubs Leo Westfalia aus Steinfurt und der Löwenkäfig Hagen liessen sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Die Teilnehmer wurden auf zwei 9er Busse und einen 8er Bus verteilt und so starteten wir am Donnerstag in Richtung Alpengasthof zur Loisach in Großweil.
Die Fahrt verlief überraschend zügig, doch das Pech sollte uns vorerst noch treu bleiben. Ausgerechnet der private Kleinbus blieb mit einem Kupplungsschaden liegen. Das Fahrzeug musste vom ADAC in eine Werkstatt abgeschleppt werden. Allen widrigen Umständen zum Trotz saßen wir am Abend noch vollzählig zusammen und haben in geselliger Runde noch so manches Glas geleert.
Natürlich musste wegen der neuen Situation unser geplantes Programm kurzfristig geändert werden. So fuhren wir nach dem Frühstück in die schöne Innenstadt von Murnau, die für unsere Frauen ideal zum shoppen war. Es wurden reichlich Schuhe und andere schöne Sachen gekauft, aber für eine kleine Rast im Griesbräu-Biergarten reichte das Geld noch. Bei herrlichem Sonnenschein besuchten wir anschließend das Kloster Benediktbeuern. In der weitläufigen Anlage gab es viele schöne Plätze und einen prima Biergarten. Bei Weißwurst, Wurstsalat und anderen bayerischen Schmankerln ließen wir es uns gut gehen.
Den Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse des Hofcafes am Stern. Das Hofcafe ist ein Teil des Promberger Hofes, der auch Reiterferien für die ganze Familie anbietet. Bei Kaffee und riesigen Tortenstücken genossen wir die winderschöne Aussicht über das Löisachtal bis hin zu den schneebedeckten Alpen. Den anschließenden Fußmarsch nach Großweil machten viele Teilnehmer mit, um die Pfunde wieder ab zu trainieren.
Der schöne und erlebnisreiche Tag endete mit einem gemeinsamen Abendessen im Alpengasthof. An diesem Abend besuchte uns auch eine Abordnung des Fanclubs Großweiler Löwen. Unser Wirt - selbst ein Löwen-Fan - spendierte zu diesem Anlass einige Flaschen 60ger Wein.
Auch wenn die Gemeinschaft durch mehrere Fahrzeuge nicht so intensiv war wie in einem Reisebus, so erwiesen sie sich am Samstag als Vorteil. Konnte so doch den verschiedenen Interessen nachgegangen werden. Ein Teil wollte wandern, ein amderer Teil etwas relaxen und andere wollten Garmisch besuchen.
Die Wanderer starteten am Kainzenbad hinauf zum Bergdorf Wamberg, weiter zum Eckbauer. Von dort zum Forsthaus Graseck und durch die Partnachklamm zurück nach Garmisch Partenkirchen. Reine Gehzeit 3 - 4 Stunden. Leider wurde Das Bergdorf Wamberg wegen schlechter Wegbeschilderung nicht gefunden.
Am Abend dann ein besonderes Erlebnis in der alten Kirche von Ohlstadt. In dieser Kirche ohne Elektrik gibt es nur Kerzenbeleuchtung, auch die Orgel kann nur mit einem Blasebalg betrieben werden. Genau in dieser Kirche wurde eine Messe für die Löwenfans gelesen. So voll wie an diesem Abend war die Kirche wohl seit Jahren nicht mehr. Auch Kultlöwe Thomas Miller ließ sich die Teilnahme nicht nehmen. Nach der Messe wurde noch mit Thomas gefachsimpelt und so manches Foto geschossen.
Zum Abschluss des Tages trafen wir uns beim Dorfbachwirt der mit Musik und lecker Gegrilltem für richtig gute Stimmung sorgte.
Der Sonntag stand selbstredend ganz im Zeichen unserer Löwen. Schon beim Frühstück waren viele von uns sichtbar nervös und angespannt. Einige überbrückten die Zeit bis zur Abfahrt in die Arena mit einem Spaziergang zu den kleinen Wasserfällen am Ortsrand. Eine andere Gruppe saß im Biergarten und nuckelte eher lustlos an einem Radler herum. Unser Albert war zum Abschlusstraining in München und hatte vorher mit der "Kampfsau" Sascha Mölders gesprochen, der sich sehr zuversichtlich zeigte. Eine kleine Aufmunterung für uns. Gegen 12:30 Uhr endlich Abfahrt.
Die Regionsfahne wurde von Andreas vor 54.100 Zuschauern in die Arena getragen. Für Andreas war das ein tolles Erlebnis und im nächsten Jahr steht die Fahne einem anderen Fan der Region zur Verfügung. Lisa hatte sich die originelle Löwenmütze von Wolfgang organisiert und machte damit richtig Stimmung.
Das Spiel war für alle Fans nervenaufreibend und in vielen Situationen von Angst geprägt, zuviel stand für beide Mannschaften auf dem Spiel. Bei einigen Paderborner Angriffen stockte uns schon der Atem, doch auch die Löwen hatten ihre Chancen. Wie so oft in der zu Ende gehenden Saison wollte das Runde einfach nicht in das Eckige. Christopher Schindler wird sicher heute noch nicht wissen, warum der Ball ans Gebälk ging. Eeeeeeendlich in der 73. Minute Toooor für 1860. Toooor durch Jan Mauersberger. Jetzt begannen für Fans und Spieler die längsten ca. 20 Minuten des Lebens. Und dann? Abpfiff. Geschafft. DANKE BIERO.
Wir ließen den Tag im Klosterbräu ausklingen, doch es dauerte recht lange bis sich die angspannte Stimmung wieder auflockerte. Dann ging es zurück ins Hotel zum Koffer pachen, denn am nächsten Morgen fuhren wir wieder in Richtung Heimat. Klar war für uns alle: Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei.